4. Tag Guilin
Heute steht einer der Höhepunkte einer jeden Chinareise auf dem Programm, nämlich die Fahrt auf dem Li-Fluss durch die einzigartige Karstlandschaft. Da im Sommer das Klima in Südchina sehr feucht und heiß ist und Regenschauer sowie Gewitter an der Tagesordnung sind, ist das Wetter bei der Flussfahrt in unserer Gruppe schon seit Tagen Thema Nr.1. Im Hotel in Guilin haben wie ein Kamerateam aus Europa getroffen, die wegen schlechtem Filmwetter seit Tagen im Hotel festsitzen. Dann morgens die positive Überraschung, - strahlender Sonnenschein. Wir brechen früh auf, die Fahrt mit dem Bus zur Bootsanlegestelle dauert 1 Stunde. Wir fahren zunächst durch die Stadt Guilin und stellen fest, dass man gerade dabei ist, offensichtlich die gesamte Stadt abzureißen und neu aufzubauen. Die Stadt ist eine einzige, riesige Baustelle. Wir fahren weiter durch eine tolle Landschaft bis wir schließlich den Li-Fluss erreichen. Dort wartet bereits eine ganze Armada von Flussschiffen auf die - meist chinesischen - Touristen. Die Schiffe sind alle gleich gebaut, Deck, Oberdeck und im Heck des Unterdecks die offenen Küchen. Dort herrscht schon eifriges Kochen und es duftet schon nach allerlei Köstlichem.

       ... und los gehts

Li-Fluss  -  eifriges Kochen für die Passagiere

Endlich geht es los und die ganze Armada setzt sich fast gleichzeitig in Bewegung, 70km flussaufwärts zum kleinen Ort Yangshuo. Vorbei zieht eine einmalige Fluss- und Karstlandschaft wie man sie aus vielen Fernsehreportagen kennt. Am Flussufer ab und an kleine Bauern- oder Fischerdörfer mit buntem Treiben, dann wieder viele Kilometer einsame Flusslandschaft, Fotographen kommen voll auf ihre Kosten, weh dem, der nicht genügend Filme dabei hat. Nach 2 Stunden gibt es Mittagessen unter Deck im Speisesaal, ich lasse das Essen diesmal ausfallen, der  spektakulärste Flussabschnitt zieht an uns vorbei und ich genieße die Ruhe an Deck. Schließlich erreichen wir nach 5 Stunden Yangshuo. Unser chinesischer Reiseleiter hat uns schon vorgewarnt, er kommt aus der Gegend und weiß, dass Yangshuo eine der größten Touristenfallen in ganz China ist. Nepper, Schlepper, Bauernfänger wollen hier Geschäfte machen. Die Bakschischjäger bei den Pyramiden in Ägypten sowie in Luxor sind Waisenknaben dagegen. So wird unser kleine Fußmarsch durch den Markt von Yangshuo zum Bus fast zum Spießrutenlauf. Da es aus Platzgründen keinen Busparkplatz gibt, parken ungefähr 200 Busse kreuz und quer in allen Gassen des kleinen Ortes und das Chaos ist vorprogrammiert. Da nachmittags fast alle Schiffe gleichzeitig anlegen, fahren auch alle Busse auf einmal ab, aber ohne System und so dauert es über 1 Stunde bis sich unser Bus schließlich bewegt, zurück nach Guilin, durch eine einzigartige Märchenlandschaft. Abends laden zahlreiche Nachtmärkte zum Bummeln ein.

Li-Fluss - Begegnung der besonderen Art

Li-Fluss - Kegelkarstlandschaft

Bauer bei Guilin

Garküche - Nachtmarkt Guilin